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Jacqueline Chanton - Confidence

Als im Jänner 2011 längst verstorbene internationale Stars wie Andy Warhol, Audrey Hepburn oder die Beatles im Rahmen der Ausstellung „Confidence“ Einzug in das ÖBV Atrium hielten – natürlich nur in Form ihrer Bilder – steckte die in der Schweiz aufgewachsene, seit 1987 in Wien lebende und arbeitende Malerin Jacqueline Chanton dahinter. Die Künstlerin, die eine Ausbildung zur Restauratorin sowie ein Studium bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste in Wien absolviert und zudem bis Juni 2021 in ihrer Funktion als Kuratorin der ÖBV viele Jahre Ausstellungen in diesen Räumlichkeiten gestaltet hatte, war von der Jury dazu eingeladen worden, diese Ehre gleichsam auch für sich und ihre Kunst in Anspruch zu nehmen.

Ausgangspunkt und Inspirationsquelle ihrer Malerei sind gezielt ausgewählte Medienbilder, gesammelt aus Magazinen, Werbung, Fernsehen, Film und Internet. Wie Chanton ihre Arbeitsweise erläutert, lässt sie die aus der Bilderflut der Medien herausdestillierten Einzelbilder gleichsam durch sich hindurchfließen – durch ihr Unterbewusstsein, über die malende Hand, bis hin zur Betrachterin oder den Betrachter. Was sie dabei interessiert, ist der schmale Grat zwischen der Künstlichkeit der Medienwelt und der Künstlichkeit der Kunst, das Überkippen von effektorientiert Geplantem ins Dahinter.

In der Sammlung der Österreichischen Beamtenversicherung finden sich zwei Werke von Jacqueline Chanton: zum Einen das sensible Star- und Frauenporträt „Sophia Loren“ von 2011, bei dem die Malerin ein Foto der jungen Loren wählte, auf dem der italienische Filmstar der Kamera (und damit seinem Publikum) einen ihrer unnachahmlichen halb kecken, halb trotzigen Blicke über die Schulter zuwirft; zum Anderen die von Science-Fiction inspirierte Arbeit „Universum“ von 2010, in der ein Austronautenpaar in seiner
Bubble ins All entschwebt.

Eine Nachlese zur Vernissage im ÖBV Atrium im Jahr 2011 und den ausgestellten Werken finden Sie hier.

Mehr über die Künstlerin erfahren Sie auf ihrer Website.

Text: Mag.a Maria Christine Holter, Kunsthistorikerin und Kuratorin in Wien

„2011 liegt lange zurück, aber ,Confidence‘ in der ÖBV ist mir sehr präsent: Sowohl die Ausstellung selbst, als auch der Vernissagenabend mit den kunsthistorisch kundigen Worten von Laudator Mag. Carl Aigner und den exotischen Klangräumen von Axel Czjzek haben perfekt funktioniert. Für mich als Künstlerin – zugleich auch als Kuratorin in der ÖBV –  war das ein ,Heimspiel‘.

Was mich heute noch besonders freut, sind die vielen ÖBV MitarbeiterInnen in den damals gefüllten Besucherreihen. Das hatte Seltenheitswert! Lebhaft in Erinnerung von meiner eigenen Ausstellungseröffnung im Atrium, aber auch von zahlreichen anderen, sind mir die sehr einladenden Begrüßungsworte des ÖBV Vorstandsvorsitzenden, Mag. Josef Trawöger, die immer so begeistert und natürlich vorgetragen wurden. Danke auch dafür!“

(Jacqueline Chanton, 2021)

Manchmal kratzt mein Unterbewusstsein ein wenig am Lack der Medienbilder – fügt ein Komma, Punkt oder Fragezeichen hinzu.